Was macht ein Heilpraktiker? - über das Wesen der Naturheilkunde

Am Anfang Ihrer Entscheidung, mich zu kontaktieren, steht möglicherweise die Frage, was ich denn überhaupt für Sie tun kann.

Mit den folgenden Zeilen stelle ich Ihnen meine Aufgabenfelder als Heilpraktikerin sowie meine Philosophie und Arbeitsweise vor. Dabei versuche ich auch, einige grundlegende Fragen und Begriffe zur Naturheilkunde und zum Konzept der ganzheitlichen Medizin zu klären. So gewinnen Sie ein besseres Verständnis von meiner Arbeit und können eine informierte Entscheidung über Ihren Weg zu mir und mit mir treffen.

 

Sie können meinen Artikel in Gänze lesen (die einzelnen Sektionen bauen aufeinander auf) oder über die folgenden Gliederungspunkte direkt zu den Abschnitten springen, die Sie besonders interessieren.

Warum zum Heilpraktiker gehen?

Chronische Schmerzen, häufige Erkältungen oder andere Infekte, hartnäckige Entzündungen, Allergien (klassischer Heuschnupfen, Lebensmittel, Hausstaub, Tierhaare, Kontaktallergie u.a.), Unverträglichkeiten, Auto-Immun-Erkrankungen (z.B. Rheuma), degenerative Erkrankungen (z.B. Arthrose), Verspannungen, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme (Reizungen und Entzündungen in Magen und Darm, Verstopfung, Bauchkrämpfe, Reizdarm, Sodbrennen usw.), nervöse oder hormonelle Beschwerden – all dies können Gründe sein eine Heilpraktikerin oder einen Heilpraktiker aufzusuchen.

 

Eventuell haben Sie auch bereits eine Diagnose durch Ihren Arzt erhalten und sind aktuell in schulmedizinischer Behandlung. Eine zusätzliche naturheilkundliche Begleitung kann durchaus sinnvoll sein, selbst bei schwereren Erkrankungen. Schulmedizin und Naturheilkunde schließen einander in der Regel nicht aus. Die Naturheilkunde kann in vielen Fällen unterstützend eingesetzt werden, auch zur Linderung von Beschwerden und möglichen Nebenwirkungen einer Behandlung.

Womöglich sind Sie gar in der Situation, dass die Schulmedizin nichts oder nichts mehr für Sie tun kann, weil keine eindeutige Diagnose oder passende Behandlungsform zu Ihren Beschwerden vorliegt oder Sie schlicht als „austherapiert“ gelten.

Oder fühlen Sie sich einfach nicht gesund, auch wenn bislang kein medizinisches Problem festgestellt werden konnte?

 

Vielleicht wünschen Sie sich auch eine Ernährungsberatung, Fastenbegleitung, Entschlackung oder Entgiftung, Schwermetallausleitung, Immunstärkung, Darmsanierung oder Maßnahmen zur Krankheitsvorbeugung und zum „Gesundbleiben“.

Gesundheit und Krankheit

Sie möchten gesund sein. Das ist ein verständlicher Wunsch und ich bin Ihnen gern nach Kräften dabei behilflich. Aber was ist Gesundheit?

 

Aus ganzheitlicher Sicht bedeutet gesund zu sein mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Gesund ist, wer sich „im Gleichgewicht“ befindet. Unser Körper weiß an sich genau, wie es in uns aussehen muss, um gesund zu sein und versucht auch stets, auf diesen Zustand hinzuarbeiten.

 

Durch verschiedene äußere aber auch innere Einflüsse kann dieses Gleichgewicht gestört werden. Eine solche Störung kann sich auf vielfältige Weise äußern. Das kann ein unbestimmtes „Unwohlsein“, Leistungsschwäche, Lustlosigkeit, Gemütsschwankungen, vielleicht auch ein Gefühl der Überforderung sein. Aber auch körperliche Beschwerden aller Art werden als Störungen verstanden.

 

Dass Ihr Körper über fantastische Selbstheilungskräfte verfügt, konnten Sie bereits selbst häufig erleben. Kleinere Verletzungen wie Schürf- oder Schnittwunden heilen in der Regel innerhalb weniger Tage, auch Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen benötigen hauptsächlich etwas Zeit und Ruhe, selbst bei Knochenbrüchen muss die betroffene Partie häufig nur in die richtige Position gebracht und ruhiggestellt werden.

 

Manchmal benötigt der Körper jedoch Unterstützung und sozusagen einen "Schubs" in die richtige Richtung. Die Naturheilkunde kennt eine Reihe von Maßnahmen, um diese Impulse zur Anregung und Unterstützung der Selbstheilungskräfte zu geben. Viele dieser Methoden werden schon seit Jahrhunderten angewendet, manche wurden auf der Grundlage modernen Wissens verfeinert, andere wiederentdeckt, nicht wenige sogar von der Schulmedizin übernommen, teils in abgewandelter Form.

Welche Behandlungsformen konkret in Ihrem Fall in Frage kommen, wird individuell in einem persönlichen Gespräch festgelegt.

Der (Ur-)Sache auf den Grund gehen

In der traditionellen Naturheilpraxis wird jeder Mensch mit seinen „Störungen“ individuell betrachtet. Dies ist notwendig, da wir nicht nur kurzfristig die Symptome lindern, sondern vor allem auch die Ursachen nachhaltig abstellen wollen. Der Heilpraktiker fragt also "Warum liegt diese Störung vor?".

 

Diese Ursachen können ganz unterschiedlicher Natur sein und oftmals liegt einem Problem auch mehr als nur eine einzige Ursache zugrunde.

 

Dabei können bei verschiedenen Personen mit vergleichbaren Beschwerden ganz unterschiedliche Ursachen eine Rolle spielen. Auf der anderen Seite können ähnliche Ursachen unterschiedliche Beschwerden zur Folge haben. Jeder Mensch reagiert nun mal anders aufgrund angeborener und erworbener Eigenschaften und individueller Lebensumstände.

Das ganzheitliche Konzept: Körper - Geist - Seele

Nach ganzheitlichem Medizinverständnis bildet der Mensch eine Einheit aus Körper, Geist und Seele. Für die Gesundheit ist es notwendig, das bereits erwähnte Gleichgewicht innerhalb jeder dieser drei Ebenen wie auch zwischen ihnen herzustellen und zu erhalten. Da sowohl Beschwerden als auch deren Ursachen auf jeder dieser Ebenen auftreten können und sich auch gegenseitig beeinflussen, ist es wichtig, den Menschen als Ganzes zu betrachten.

 

Um dieses Konzept zu verstehen, müssen wir gar nicht in die Esoterik eintauchen. Solche Zusammenhänge erfahren wir in ganz alltäglichen Gegebenheiten. Sie kennen das – eine unangenehme Situation kann uns „auf den Magen schlagen“, ein scheinbar unlösbares Problem „Kopfzerbrechen“ bereiten. Andersherum wirkt sich ein verdorbener Magen oder eine Kopfschmerzattacke auf das Gemüt aus und kann uns buchstäblich den Tag verderben. Wenn wir traurig, ängstlich, nervös oder wütend sind, können wir uns nur schlecht konzentrieren, fühlen uns nicht leistungsfähig, zittern, frieren oder schwitzen vielleicht auch. Kurzum, unsere emotionale Verfassung kann sich unmittelbar auf unser geistiges und körperliches Befinden auswirken.

 

Diese gegenseitigen Abhängigkeiten gilt es auch in der Naturheilkunde zu erkennen und zu berücksichtigen, um Beschwerden erfolgreich behandeln zu können.

Behandlung durch den Heilpraktiker

Natürlich kann man bei akuten Beschwerden eine Tablette einwerfen. Aber was ist, wenn die Probleme am nächsten Tag wiederkommen? Was, wenn wir irgendwann womöglich gar nicht mehr ohne Tabletten auskommen? Was, wenn wir das Medikament nicht vertragen, oder wenn womöglich im Laufe der Zeit noch andere Beschwerden hinzukommen?

 

Wir möchten daher viel lieber eine möglichst dauerhafte Besserung des Befindens erreichen. Im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung machen wir uns also an die Erforschung und Beseitigung der zugrunde liegenden Ursachen.

 

Dieser Prozess erfolgt in mehreren Schritten:

 

Der gewissenhafte Heilpraktiker nimmt sich die nötige Zeit für Sie, um zunächst im Gespräch mit Ihnen und durch verschiedene Untersuchungen Ihre persönliche Situation zu erarbeiten (in der Fachsprache nennen wir das „Anamnese“).

 

Dabei werden auch Ihre individuellen Merkmale und Schwächen (Ihre „Konstitution“) sowie Ihre Behandlungsziele herausgearbeitet.

 

Auf dieser Grundlage wird das vorliegende Krankheitsbild bestimmt (siehe auch meine Ausführungen zur „Diagnose“) und mit Ihnen gemeinsam ein Behandlungsplan erstellt und durchgeführt.